Assoziative Lyrik zu 3 Ölbildern

von Hubert A. Walter

Eins, zwei, drei, vier Eckstein...
Eins, zwei, drei, vier Eckstein...

Wer denn hat ein solches Bollwerk nötig
ein Schelm nur nennt᾽s das alte Kinderspiel
gebaut ins Blaue kubisch ausgefaltet
kein Architekt hat vorher draufgeschaut
und Ecksteinarme weidlich ausgebreitet
dass keiner mehr dahinter kommt
Schwimmt etwa dort ᾽ne Insel
schwer mit Geld beladen
oder dient der Bau dazu
dass einer Macht man nicht
ins würdelos Geheimnis schau

Hier herrscht die Freude
hinters Licht zu führen
Doch sieh dir das Gemäuer selber an
Es zeigen Risse sich
und ein paar Krümel werden angeboten
Auch eine Kirche findest du im Mauerwerk
und eine andre nahebei kopfüber
kann denn ein solches Drunterdrüber
in dem Gemälde purer Zufall sein
drum suche weiter im Gemäuer
ob sich noch anderes offenlegt
Nachtlichter
Von grellen Lichtermeeren
Leuchtreklamen unversehrt
sieht hier das Auge Farben
still von innen leuchten
pastellgetönt und Aquarellen gleich
ihr zartes Ineinanderübergehn

So schweben sie umrahmt
von dunklem Rot und Blau
in uferloser Nacht
wie eben aufgefundene
urzeitalte Edelsteine
sich ihres Eigenwerts gewiss

Doch sieh ein Paar auch
seiner Wege gehen, gehüllt
in dieses filigrane Farbenspiel
und was am Tag vielleicht
sich festgekrallt in dir
vermag ein Blickversenken
aufzulösen
Nacht-Lichter
Funken sprühen
Funken sprühen

Hat sich so das Weiß geschmückt
sich ins Blau hinein entzückt
breitet Blau vielfältigen Schimmer
aus auf ihm – und an Berührungsrändern
Funkenglimmer

Fliegen Falter hier diffus
die Blüten tauschen oder
sind es Blumen
die an Faltern sich berauschen

Oder aber von dem weißen Hort
macht sich vage da und dort
ein kleiner Schwarm von Farben
auf ins Blaue

Zeig mir mal gelegentlich
was du gesehen, ob՚s
vielleicht bei dir wie zwischen
diesen beiden hat gezündet
und dann steck mir zu dein Wort