Über meine Art zu malen
Auf der Staffelei
die nackte Leinwand.
Eine Provokation,
ein Rätsel.
Es will gelöst werden.
Sie starrt mich an
in ihrer weißen Schärfe,
die Unbefleckte.
Spürt mein Zögern
vorm ersten Farbauftrag.
Ich nehme den Spachtel.
Setze mutig Schicht um Schicht.
Farbe auf Farbe
soll mir das Weiß gefügig machen.
Den Dialog eröffnen will ich,
meine Sicht der Dinge teilen.
Sie sind launische Geschöpfe
haben ihr Eigenleben,
die Formen und die Farben.
Der Weg zum Bild:
Sackgassen, Überraschungen, Kampf.
Es hockt versteckt.
Es will sich finden lassen.

Doch dann der Augenblick,
in dem das Bild die Stimme hebt:
Es ist genug.
Lass mich so steh'n.
Mit Öl-und Acryl-Farbe, Spachtel und Rakel bearbeite ich die Leinwand und lasse durch immer wieder neue Farbschichten Strukturen und Bildinhalte entstehen. Es wird gekratzt, gerieben, geritzt - Schrift als grafisches Mittel verwendet - als Flächen auflockerndes Element.